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Görlitzer Frauen in der Partnerstadt Wiesbaden

Görlitzer Frauenverein erkundete fünf Tage lang das Land in und um Wiesbaden und Mainz / Zwei offizielle Empfänge in der Partnerstadt

Auf dem Jahresprogramm des Vereins „Frauen auf dem Weg nach Europa“, der sich mit großem Engagement für die Inklusion behinderter Menschen dies- und jenseits der Grenzen einsetzt und wegweisende kulturelle Arbeit leistet, stehen auch immer wieder mehrtägige Bildungsreisen. Kürzlich nun besuchten 22 Damen und zwei Herren aus Görlitz und Umgebung gemeinsam mit Projektleiterin Eva-Maria Reitz die Partnerstadt Wiesbaden sowie Mainz und das Weinland am Rheinknie. Hier ist die einzige Stelle des Flusses zwischen Bodensee und Nordsee, wo er seine Fließrichtung von Norden nach Westen verändert.

Empfang beim Oberbürgermeister

Für die Hin- und Rückreise sowie die Exkursionen vor Ort stand ein komfortabler Bus eines Unternehmens aus Zgorzelec zur Verfügung, der gewohnt sicher und freundlich von Pawel Kubicki gelenkt wurde. Nachdem am Ankunftsabend bereits ein wenig Wiesbadener Kurparkluft geschnuppert worden war, folgte am nächsten Vormittag einer der Höhepunkte der Reise. Im Festsaal des Rathauses der hessischen Landeshauptstadt empfing Oberbürgermeister Sven Gerich die Fahrtteilnehmer mit einer humorvollen Rede, in der er nicht zuletzt die Bedeutung der gegenseitigen Beziehungen zwischen Görlitz und Wiesbaden hervorhob.

OB zeigt komödiantisches Talent

Zu seiner Überraschung erhielt er aus den Händen mitreisender Damen zünftige Bierkrüge aus den Sechsbundstädten Görlitz, Zittau, Löbau, Bautzen, Kamenz und Lauban. Mit komödiantischem Talent posierte das Stadtoberhaupt zur Freude der Gäste mit den Krügen in den Händen wie auf dem Münchner Oktoberfest.

Im Rahmen der ausführlichen Stadtrundfahrt und des Rundgangs wurden der Görlitzer Reisegruppe exklusiv der riesige Friedrich-von-Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses aufgeschlossen und die als Gotteshaus noch aktive russische Kapelle auf dem Neroberg erläutert. Die Stadtführung wurde kostenfrei veranstaltet von der Wiesbaden Marketing GmbH, deren Geschäftsführer der aus Görlitz stammende Martin Michel ist.

Reiselustige Niederschlesier

In den nächsten beiden Tagen standen Ausflüge in den Rheingau und nach Rheinhessen auf dem Programm. Kloster Eberbach, Schloss Johannisberg, Rüdesheim sowie die Abtei St. Hildegardis bei Eibingen und die Kapelle auf dem Binger Rochusberg – die beiden letztgenannten Orte stehen in enger Verbindung mit dem Wirken der heiligen Hildegard – waren die Stationen. Eine groß angelegte Weinprobe im Weingut Fauth in Udenheim nahe Mainz führte die reiselustigen Niederschlesier dann in die Geheimnisse des hochklassigen Rebensaftes ein.

Die tiefsten Sektkeller der Welt

Den Schlusstag des Besuchs eröffnete eine ausführliche Besichtigung der alten Kupferberg-Sektkellerei in Mainz, die auf sieben Etagen über die tiefstgeschichteten Sektkeller der Welt verfügt. In der Kirche Sankt Stephan gab es danach die einmaligen Kirchenfenster Marc Chagalls zu bewundern. Nach Wiesbaden zurückgekehrt, wurde die Reise von einem Empfang beim hiesigen Presseclub in der historischen Villa Clementine abgerundet. Hilmar Börsing, Ehrenvorsitzender des PCW, führte die Gäste in das Wirken des Clubs ein und wusste hochinteressante Geschichten aus dessen nunmehr 25-jährigen Geschichte zu erzählen – etliche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben hier ihre Aufwartung gemacht. Im Anschluss an Börsings Ausführungen ergab sich eine lebendige Diskussion über Fragen unserer Zeit.       

Konzipiert, durchgeführt und begleitet hat die Reise Aneta Stelmachowska, selbst Vereinsmitglied und Inhaberin des Reisebüros Brücken-Reisen. Ihre Firma, die fast zehn Jahre lang in Görlitz angesiedelt war, befindet sich mittlerweile in Taunusstein bei Wiesbaden. „Aus familiären Gründen habe ich zwar meinen Unternehmenssitz verlegt, die alte Verbundenheit zu Görlitz aber ist geblieben. Und an meinem neuen Standort kann ich mich wunderbar für die Partnerschaften Görlitz-Wiesbaden und Breslau-Wiesbaden einsetzen“, sagt die charmante Polin, die mit einem deutschen Journalisten zusammenlebt.

Eine ganz besondere Atmosphäre

„Diese Landschaft am Rhein hat wirklich eine ganz besondere Atmosphäre. Wir haben die Tage hier sehr genossen. Und ich bin mir sicher, dass nicht wenige von uns diese lebensfrohe Gegend noch öfter besuchen werden“, freute sich Projektleiterin Eva-Maria Reitz und rundete ihren Rückblick mit der Bemerkung ab: „Ich denke, dass ich damit für alle Reiseteilnehmer spreche.“

Zu den Fotos: Lebendig und humorvoll – so wurde der Görlitzer Verein „Frauen auf dem Weg nach Europa“ im Festsaal des Wiesbadener Rathauses empfangen. Rechts neben Oberbürgermeister Sven Gerich Projektleiterin Eva-Maria Reitz, links Reiseveranstalterin Aneta Stelmachowska. Foto: Lutz Schulmann